Freitag, 9. Februar 2018

[Rezension] Mignon Kleinbek - Wintertöchter. Die Gabe

Beschreibung:
Ein Roman wie ein Sog! 1940, in der letzten Rauhnacht eines eiskalten Winters, irgendwo in der kargen Bergwelt Österreichs: Die junge Marie keucht und flucht. Eine Wehe nach der anderen überrollt sie, denn die Geburt ihres ersten Kindes kündigt sich vorzeitig an. Unter dramatischen Umständen bringt Marie ihre Tochter zur Welt. Und sobald sie ihr Baby in den Armen hält, wird ihr eines sofort klar: Dies ist ein ganz besonderes Kind! Denn Anna trägt ein Erbe in sich, das einige Frauen in ihrer Familie auszeichnet – eine sehr besondere Gabe! Eine ganz außergewöhnliche und geheimnisvolle Fähigkeit, die ihr Leben bestimmen wird. Eine Begabung, die Fluch und Segen gleichermaßen ist und die das Schicksal von Anna lenken wird. So beginnt der Roman „Wintertöchter – Die Gabe“ der Autorin Mignon Kleinbek, und sofort zieht er seinen Leser in den Bann. Macht süchtig nach dem weiteren Schicksal von Anna, Marie, deren Cousine Barbara und den Bewohnern von Forstau. Lässt uns eintauchen in die wunderbaren Naturschilderungen und teilhaben an dem einfachen, harten und dennoch schönen Lebens der Dorfbewohner. Gibt Rätsel auf, verweist auf Kommendes und baut die Handlung behutsam, aber dennoch stringent auf. Und so erleben wir mit, wie Anna langsam vom unbeschwerten Mädchen zur jungen Frau heranwächst und wie ihr das Schicksal, das sie ach so gerne selbst in die Hand nehmen würde, immer wieder entgleitet. Wie sich aus dem Nichts plötzlich alle Pläne ändern und das Leben einen Weg nimmt, den sie sich nie hätte träumen lassen ... Eingebettet und durchwoben ist die wunderbare Geschichte von den Aufzeichnungen der reifen Anna, die den Fortgang der Ereignisse immer wieder aus ihrer eigenen, sehr persönlichen Sicht beschreiben. So entsteht ein spannungsvoller Perspektivwechsel, der die Handlung vor sich hertreibt und immer wieder für neue Sichtweisen und für nie endende Lebendigkeit sorgt.

Details: 
Taschenbuch: 355 Seiten
Verlag: pinguletta Verlag (20. November 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3981767853
ISBN-13: 978-3981767858
ASIN: B077MS5YX3
Verpackungsabmessungen: 21,4 x 14,9 x 1,9 cm

Eigene Meinung: 
Das Cover gefällt mir nun nicht so ausgesprochen gut, aber der Klappentext sprach für sich und daher hat das Buch bei mir eine Chance bekommen. 
In der Dreikönigsnacht in einem kleinen österreichischen Dorf bringt Marie ihre Tochter Anna zu Welt. Der Vater, der sich auf dem Weg zur Hebamme gemacht hat, verunglückt und so müssen es Marie und Barbara, der Hebamme, allein schaffen, sich durch zuschlagen. Sie müssen zwischen den Kriegswirren und den dörfischen Traditionen ihren Weg machen und das als Frauen. Doch Anna ist anders, Anna hat die Gabe und diese Gabe müssen die beiden Frauen unbedingt schützen...
Mignon Kleinbek setzt auf einen geschickten Perspektivenwechsel und so lernt man die Protagonisten, allen voran natürlich Marie und Barbara, sehr gut kennen. Mit den beiden Frauen schafft sie starke Frauenbilder, die sich ihre Zeit widersetzen wollen, aber die Dominanz der Männer immer wieder zu spüren bekommen. Sie verleiht beiden Frauen viel Authentizität und ihr Stil fängt nicht nur das Panorama der Berge sondern auch den Schrecken des Krieges ein. Eine ungewöhnliche Art des Schreiben zeigt Mignon Kleinbek, weil sie neben der Bildgewaltigkeit ihres Schreiben auch die kleinen Momente des Lebens einfangen kann, die es natürlich auch gab, weil das Leben hört ja nicht auf, weil der Krieg begonnen hat. 
Das Buch spielt in den 1940-Jahren und die Zeit fängt es perfekt ein, es ist teilweise recht dunster, auch hat es einen leicht depressiven Unterton, zeitlich ist es ja auch zu Beginn der Kriegsjahre und genau das spiegelt sich in dem Buch wieder. Mignon Kleinbek fängt die Stimmung jener Jahre wirklich gut ein, der Hass zwischen den Menschen, die Unsicherheit, wem man trauen kann und darf und gleichzeitig fängt sie liebevolle Momente ein, die es in der Zeit natürlich auch gab. Sie zeigt aber auch die Schicksale, die die Menschen bewegten. 
Ein kleiner Kritikpunkt ist bei mir aber das Ende, es ist irgendwie so mitten drin, gerade liest man noch und schon ist Schluss. Vielleicht soll es genauso sein, wenn man den Prolog und den Epilog bedenkt, trotzdem hinterlässt es einen kleinen Stich, da man die drei Frauen lieb gewonnen hat. 

Fazit:
Wintertöchter ist ein Roman voller Dramatik und erlebten Leben, der in einer Zeit spielt, in der es mehr um das Überleben als Erleben ging und trotzdem schafft sie es einen Roman zu schreiben, der eben nicht nur dunst und trist ist, sondern der voller Leben und Schicksale steckt, aber eben auch zeigt, dass das Schicksal eine wankelmütige Sache ist. Ein Roman, der unter die Haut geht, ein Buch, was man schlecht beschreiben kann, weil man nicht zu viel verraten will, aber auf jeden Fall ein lesenswertes Buch. 

Dafür gibt es 5 Rosen:


Danke an den Piguletta Verlag für das Rezensionsexemplar. 

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Schön, das Du hier bist!
Über Deine Kommis freue ich mich natürlich sehr. Schreib doch einfach was Dir auf der Seele brennt.
Alles Liebe,
Katja
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